Fußball verbindet: Geschichtsträchtiges Interzonen-Spiel bringt Städte zusammen

Der 31. Juli 1949 war ein besonderer Tag in der Geschichte der Partner- und Nachbarstädte Sonneberg und Neustadt bei Coburg. Historischen Überlieferungen zufolge kamen rund 25.000 Menschen an diesem herrlichen Sommertag auf eine zum Fußballfeld abgesteckte Wiese an der Gebrannten Brücke. Zwei Mannschaften traten dicht am Eisernen Vorhang zu einem Freundschaftsspiel gegeneinander an.

Im Gepäck hatten beide Teams eine wichtige Botschaft: „Wir wollen die Einheit Deutschlands“ stand auf einem großen Transparent der Sonneberger geschrieben. „Und wir auch“, trugen die Neustadter ebenso mutig ihren Willen zur Schau. Das Medienecho im Nachgang war groß.

Durch den Krieg und die unmittelbaren Folgen waren die eng verbundenen Städte willkürlich getrennt worden – familiäre Bande, wirtschaftliche Kontakte, eine gewachsene Region wurde von heute auf morgen auseinandergerissen. Über Schlagbäume und Besatzungszonen hinweg organisierten die Sonneberger und Neustadter damals diesen unvergesslichen Nachmittag, der sich so bis zum heutigen Tag nicht wiederholen sollte.

Auf Anregung eines Nachfahren ist nun – 75 Jahre nach diesem denkwürdigen Fußballspiel und 35 Jahre nach dem Mauerfall – eine neue Begegnung zwischen zwei Stadtauswahlmannschaften angesetzt. Aus den Sonneberger und Neustadter Vereinen haben sich Spieler bereit erklärt, die sich nun formieren und am Mittwoch, 18. September um 18 Uhr zu diesem Match im Sonneberger Stadion auflaufen werden.

Die Städte Sonneberg und Neustadt bei Coburg hoffen auf viele Zuschauer und große Resonanz bei den Menschen der Region. Ein würdiger Rahmen wurde organisiert, es gibt Bratwürste und Getränke. Auch an die Jüngsten wurde gedacht: Ein Eiswagen (Gutscheine gibt’s zu gewinnen) und ein Mitmachprogramm der Kreissportjugend mit Torwandschießen, Tischkicker und Hüpfburg sind vor Ort. Es soll ein schöner Abend mit wertvollen Begegnungen, guten Gesprächen und einem spannenden Spiel zwischen Schwarz (Neustadt-Auswahl) und Gelb (Sonneberg-Auswahl) werden.

Zum Ehrenanstoß wird der Initiator dabei sein – der Sohn von Günter Althans, der damals Teil der Sonneberg-Elf war. Auch der 1949 erst 14-jährige Atze (Erich) Bauer kommt als Zeitzeuge voraussichtlich zum Zuschauen. Dessen Vater war damals für die Neustadt-Auswahl als Ersatzspieler nominiert.

Zwei Männer halten einen Fußball.
Eigens für die Partie zwischen Sonneberg und Neustadt wurden neue Fußbälle organisiert. Lutz Krüger (1. FC Sonneberg 04) ist Teil des Trainerteams der Sonneberg-Auswahl, Tim Rebhan (TSSV Fürth am Berg) coacht gemeinsam mit Heiko Beck (SV Meilschnitz) das Neustadt-Team. Foto: Stadt Sonneberg/C. Heinkel
Ein Flyer mit Werbung zu einem Fußballspiel.

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