Bei Frankens berühmtestem Krimiautor blieb kein Auge trocken
Bestens unterhalten wurde das Publikum am vergangenen Freitag bei der Lesung aus Helmut Vorndrans neuem Krimi „PHI“ in der Wolke 14. Rund achtzig Gäste lauschten den amüsanten Passagen aus dem mittlerweile dreizehnten Franken-Krimi rund um die Kommissare Haderlein, Lagerfeld und Riemenschneider. Der 1961 in Bad Neustadt an der Saale geborene Schriftsteller und ehemalige Kabarettist war zuletzt 2021, kurz vor dem ersten Lockdown, in Sonneberg zu Gast.
Der Einstieg in den Abend gelang dem mittlerweile als Bestsellerautor bekannten Vorndran mühelos mit heiteren Witzen und Anekdoten. So ist er zum Beispiel der Meinung, dass es sich in Franken zufriedener stirbt als anderswo. Darüber, dass bei seiner Krimi-Lesung nicht eine einzige Leiche im Mittelpunkt stand, staunten die wenigen Vorndran-Neulinge nicht schlecht. Stattdessen erhielten die Zuhörer heitere, skurrile und zum Teil bitterböse Einblicke in das Miteinander der Ermittler. „Lesen sollt ihr das Buch schließlich selbst“, erklärte der Autor sein Vorgehen. Der Großteil des Publikums outete sich als Wiederholungstäter, die bereits mindestens eine Lesung des Autors besucht hatten.
Insgesamt drei Leseabschnitte trug Vorndran vor. Besonders gut kam die Verabschiedungsfeier des fiktionalen Charakters Andrea Ornello an, die das Polizeipräsidium verlässt und Platz für eine neue Figur macht. Skurrile Abschiedsgeschenke, verrückte Sektunfälle und vom Polizeichef schlecht gereimte Dankesworte sorgten für schallendes Gelächter im Saal. Bei zwei weiteren Passagen, während derer kein Auge trocken blieb, und einer doppelten Zugabe verging die knapp anderthalbstündige Lesung im Nu.
Einen Buchverkauf mit anschließender Signiermöglichkeit durch den Autor wurde von der Sonneberger Buchhandlung organisiert. Mehr als zwanzig Gäste nutzten die Gunst der Stunde, um ein Buch mit persönlicher Widmung zu ergattern.
„Wir sind schon das vierte Mal auf einer Lesung von Helmut Vorndran, wir hören ihn gerne“, schwärmte eine Besucherin am Ende des Abends. „Amüsant, überraschend und wortwitzig“, lautete das Resümee eines anderen Gastes.