Eisenbahn-Zauber

Kira ist nun alt genug. Ihr Papa führt sie auf den Dachboden und enthüllt einen Zauberschatz, der schon seit Generationen zur Familie gehört.
Hört rein und findet heraus, welchem Zauber Kira verfällt.  

 

Zum Mitlesen:
Station 1: Eisenbahn-Zauber – Bahnhof, PIKO Dampflok

Kiera zieht Papa ins Kinderzimmer. „Guck mal, was ich gebaut habe! Eine gaaanz große Holzeisenbahn!“
In der Tür bleibt Papa wie angewurzelt stehen. „Wow! Da ist ja alles da! Der Bahnhof, ein Wald und ein Dorf.“
„Und Kühe!“, ruft Kiera. „Drei Stück!“
Papa lächelt. „Weißt du, eine Holzeisenbahn ist ja ein Widerspruch in sich. Ich glaube, du bist bereit.“
<Kiera> „Bereit? Wofür?“
<Papa geheimnisvoll> „Komm mit!“ In der Diele öffnet Papa die Klappe zum Speicher. Die Treppe ist steil, deswegen geht Kiera da nie hoch. Aber jetzt hilft ihr Papa nach oben. Und dann reißt Kiera die Augen auf.
„Du hast auch eine Eisenbahn?“
Und was für eine! Auf einer riesigen Spanplatte ziehen sich silbern glänzende Schienen durch Wiesen und Felder, durch Tunnel und über Brücken.
„Eine PIKO-Eisenbahn“, erklärt Papa. Vorsichtig nimmt er eine schwarze Lok von den Gleisen. „Mit der hat alles angefangen. Opa hat sie zu Weihnachten bekommen, als er 14 Jahre alt war.“
„Opa war mal 14?“, wundert sich Kiera.
<Papa lachend> „Na klar, und schau mal, was er alles gebaut hat.“
„Die Berge, Bäume und Häuser hat Opa selber gebastelt?“, fragt Kiera ungläubig.
Papa nickt. „Das Krankenhaus mit dem Hubschrauber hat allerdings Mama gemacht, als sie so 14, 15 war. Sie hat auch die Straßenlaternen aufgestellt und den Güterbahnhof angelegt.“
„Güter gehören auf die Schiene“, liest Kiera laut. „Steht da auf der grünen Lok.“
„Ganz richtig“, sagt Papa. „Den schönen Knickkesselwagen habe ich ihr zum Geburtstag geschenkt, weißt du noch?“
„Na klar!“, ruft Kira. „Und hier oben spielt sie damit?“
Papa lacht. „Mama ist dem Eisenbahn-Zauber komplett erlegen. <zu Kiera> Na, willst du den Zug mal fahren lassen?“
„Den langen Güterzug? Au ja!“, ruft Kiera und will mit der Hand die Lok anschieben.
<Papa schnell> „Halt! Das ist doch eine elektrische Eisenbahn!“ Papa fasst unter die Platte und schaltet einen Knopf an. Der Strom summt leise. Plötzlich kommt Leben in die Landschaft: überall leuchten kleine Lämpchen!
„Du musst am Trafo drehen“, erklärt Papa. „Ja, so macht du es prima!“
Die Lok ruckt an. Und dann fährt sie und zieht alle 15 Wagons hinter sich her!
„Ich lege die Weiche um!“, jauchzt Papa. „Jetzt kommt dein Zug direkt auf uns zu!“
<Kiera> „Du musst die Schranken schließen!“
<Papa> „Schon dabei!“
„Was ist in dem Kesselwagen?“, will Kiera wissen.
Papa überlegt. „Eigentlich werden darin brennbare Flüssigkeiten transportiert, Heizöl zum Beispiel.“
„Langweilig“, findet Kiera. „Unserer transportiert Milch.“
„Milch?“, wundert sich Papa.
„Na, von den Kühen!“ Kiera greift in die Hosentasche und stellt ihre Kühe auf die Holzplatte. Sie lächelt stolz. Die drei machen sich richtig gut zwischen den Mini-Wiesen und Moos-Feldern!
„Schon angesteckt“, stellt Papa fest. „Vom Eisenbahn-Zauber. Na, kein Wunder. Schließlich kommt die PIKO-Bahn aus Sonneberg. Wo die Werkstatt des Weihnachtsmanns ist.“
Kiera staunt. „Die Eisenbahn kommt aus der Werkstatt vom Weihnachtsmann?“
Papa zwinkert ihr zu. „Deswegen wohnt ihr ja ein ganz besonderer Zauber inne.“ Er legt verschwörerisch den Finger auf die Lippen. „Aber pssst.“
Kiera nickt. Kein Wort wird sie verraten. Damit der Zauber aus der Weihnachtsmann-Werkstatt niemals verfliegt!